Alfred Max Eschner

Schlosser. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1907    † 1943

 

Lebenslauf

Alfred Max Eschner wurde am 24.4.1907 in Wien geboren. Er arbeitete als Schlosser. 1924 schloß er sich der Gewerkschaft der Lebensmittelarbeiter, 1933 der Gewerkschaft der Metallarbeiter an. 1934 war er Reparaturmaschinist im Gaswerk Leopoldau. Er war Mitglied der Betriebsgruppe.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 21.1.1942 wurde Alfred Max Eschner verhaftet und am 19.12.1942 gemeinsam mit Franz Kuchar (hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 13.4.1943 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

Aus dem Urteil

"Dieser Angeklagte, der sich bereits in den Jahren 1934 bis 1938 durch regelmäßige Beiträge an der Sammlung zur Unterstützung entlassener Schutzbündler und SPÖ-Funktionären beteiligt hatte, gab seit Anfang 1939 auf Betreiben des ebenfalls im Gaswerk beschäftigten Betriebszellenleiters Hlobil gelegentlich Spenden zur Unterstützung (...) Anfang des Jahres 1941 war durch die Festnahme zahlreicher Funktionäre die in Floridsdorf bestehende kommunistische Organisation zerschlagen worden. Die einzelnen Betriebszellen waren dadurch führerlos geworden und die hatten die Verbindung unter sich und zu den höheren Stellen der KPÖ verloren. Einige Funktionäre, wie der Straßenbahner Friedl und Matthias Wagner, der Betriebszellenleiter der Zelle Straßenbahnbetriebsbahnhof Floridsdorf war, und andere Kommunisten bemühten sich nun, die Bezirksorganisation neu aufzubauen und unterbrochene Verbindungen wieder herzustellen. Im Rahmen dieser Bestrebungen wurde der Angeklagte Eschner im Sommer 1941 von dem Mitangeklagten Herdegen dem Mitangeklagten Kuchar als Beauftragten des Matthias Wagner zugeführt."

Mahnmal

Sein Name steht auf dem am 20.9.1951 enthüllten Mahnmal im Gaswerk Leopoldau (Wien 21, Pfendlergasse 1).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Grab am Stammersdorfer Zentralfriedhof

Begraben in der Gruppe 40, Zentralfriedhof, am 14.5.1946 exhumiert nach Stammersdorfer Zentralfriedhof (6-3-24).

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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